"Wie schaffst du das alles?"






Moin, vor ein paar Tagen bekam ich eine nette Anfrage von einer Frau, die gerne wissen wollte, wie ich denn das alles schaffen würde. Job, Kinder, Haushalt und Co. Dieses Mail liess mich doch etwas nachdenklich werden und weil ich solche Fragen schon oft gestellt bekommen habe, möchte ich das hier beantworten und hoffe sehr, dass vielleicht andere Frauen dadurch Anregungen bekommen oder einfach darüber nachdenken.

Ja, wie schaffe ich das eigentlich?

Eines vorweg: 

 - Ich habe eine positive Grundeinstellung, auch wenn mich etwas aus der Bahn wirft. Und glaubt mir: Das hat es mal. 

- Wenn mir eine Sache Spaß macht, dann bin ich ein Arbeitstier und in dieser Zeit unheimlich produktiv!

- Ich bin schnell! 

- Mein Mann sagt, dass ich das Wort "Organisation" erfunden habe. Das lasse ich mal so stehen - ganz so schlimm ist es aber nicht. Bei mir muss nicht alles durchorganisiert sein, nur der Rahmen muss stimmen. Das heisst aber auch, dass ich die meisten Sachen hier bei uns in der Familie organisiere. Urlaube, Überweisungen, Arzttermine etc. 

- Ich bin seit 16 Jahren mit meinem Mann zusammen, der mich immer unterstützt. 
Wenn unser kleiner Kosmos hier zusammenbrechen würde, dann weiss ich, dass meine Mutter aus 450 km Entfernung anreisen würde. Das möchte ich aber meist nicht. Nur einmal als wir alle Magen-Darm hatten und mit zwei kleinen Kindern alle zusammen auf der Couch lagen und nicht mehr wussten, wie wir diesen Tag überstehen würden. Danach lag natürlich meine Mutter bei uns - ist klar!

Unser Alltag unter der Woche sieht meist so aus:

Unser Alltag!

6.30 Uhr aufstehen (da wird mein Mann jetzt lachen, da es bei mir oft auch 7.00 Uhr wird), mein Mann macht nach dem Duschen schon einmal das Frühstück und unsere Mädels stehen auf. Den Streit um die Klamotten und über die 10cm mehr Platz im Badezimmer lasse ich jetzt mal unerwähnt. Alle sind jetzt fertig und wir essen zusammen ein Müsli, ich schmiere noch schnell Butterbrote, schäle Obst und dann geht es ab in den Kindergarten. Mein Mann hat sich schon auf den Weg zur Arbeit gemacht! 

Um etwa 9.00 Uhr sitze ich am Schreibtisch. Beantworte dann Mails und andere Nachrichten, entwerfe neue Schnittmuster, mache den Shop fein. Koordiniere alle Sachen, die mit meinem Label Hedi zu tun haben. Und das sind manchmal 1000 Sachen, die man so nicht einfach sieht! Päckchen packen, Schnittmuster tüten, neue Blogposts planen, Schnitte zur Probe nähen und mit meinen Mädels fotografieren. 

Nach 5 Stunden Kindergarten hole ich meine Mädels wieder ab. Vorher versuche ich noch schnell den Frühstückstisch abzudecken, die Spülmaschine zu leeren und vielleicht mal kurz ne Waschmaschine anzustellen. Eben so Sachen, die sein müssen und alle machen. Ein warmes und schnelles Essen koche ich mir auch noch und esse dann vor dem Fernseher, damit es nicht ganz so einsam ist. (Kinder, einmal weghören bitte!) So ist übrigens auch mein "Ratz-Fatz-in-meinen-Mund-Montag" entstanden. Mit leerem Magen bin ich nämlich nicht auszustehen!  

Wir haben in der Woche nur einen festen Termin, an dem wir zum Kinderturnen gehen. Sonst haben meine Mädels die Nachmittage frei und ich so auch. Meistens spielen sie mit den Nachbarskindern und ich kann noch Dinge erledigen oder wir gehen auf den Spielplatz. Gerne sind wir an der frischen Luft und bewegen uns. Das macht allen Spaß! 

Um 18.00 Uhr gibt es Abendessen und mein Mann kommt dann gegen 18.30 Uhr Heim. Nach dem Sandmann bringt er die Kinder ins Bett. Oft spielen sie dann noch in ihrem Zimmer und um spätestens 20.00 Uhr schlummern sie. Dann machen wir es uns gemütlich!

In jeder freien Minute, die manchmal noch übrig bleibt, arbeite ich übrigens. Das wird sich sicherlich auch irgendwann mal ändern, aber im Moment ist das so ok und ich komme damit klar. Ich habe mir ja diesen Job selbst ausgesucht, damit ich mögliche Freiheiten habe. Diese nehme ich mir manchmal auch. Treffe mich mit einer Freundin oder erledige Sachen, die zu erledigen sind. Wenn meine Mädels krank sind, dann ist das so und ich arbeite eben mal am Krankenlager. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich das machen kann, was mir zu 100% Spaß macht! Auch in meinen alten Jobs als Radioautorin oder PR-Beraterin hatte ich immer sehr großen Spaß und habe immer mein Bestes gegeben! So bin ich. 


Wenn ich mir das so anschaue, dann ist es doch ein ganz normaler Tag. Die Verpflichtungen, die man so hat sind doch überall gleich. Ich hasse es, wenn ich viele Termine noch am Nachmittag habe.  Vorsorge für die Mädels, für mich, Zahnarzt etc. Ätzend! Aber da müssen wir all durch! Meine Kinder sind auch nicht weniger Kind als alle anderen - mit allen Phasen, die da so kommen. Ihr wisst schon was ich meine, oder? 

Auch ich habe Phasen, wo ich müde und kaputt bin. Gerne fahren wir dann am Wochenende an die Ostsee. Morgens hin und abends zurück. Wir versuchen uns das Leben am Wochenende schön zu machen - gehen im Wald spazieren, essen irgendwo einen leckeren Kuchen oder besuchen Freunde. Wir kosten Hamburg voll aus und machen immer schöne Ausflüge.

Ach, und am Montag kommt immer die Biokiste und füllt den Kühlschrank mit Obst, Gemüse, Eier, Brot und Milch auf. So muss ich am Montag nicht einkaufen und habe Zeit etwas länger zu arbeiten! Eine Biokiste hatte ich schon als unsere Zwillinge ganz klein waren - eine riesengroße Hilfe ist das. Das ist neben meinen Mann auch die einzige Hilfe, die wir haben. Unsere gesamte Familie wohnt mindestens 400 km weit weg. Aber wir haben uns ja für unsere Lieblingsstadt Hamburg entschieden, da nehmen wir das in Kauf. 

Tja, und wie schaffe ich das jetzt alles? Vielleicht ist es meine Einstellung.

 "Ich schaffe das schon", sage ich mir oft. 

Und dann schaffe ich es auch. 

Ich bin keine Super-Hedi-Woman, auch ich habe Momente, wo mir alles zu viel wird. Finde ich alles normal und nehme es auch so an! Dann sind es meistens die kleinen Dinge des Lebens, die mich wieder auf gute Gedanken bringen. 

Während ich hier diesen Blogpost schreibe, koche ich Risotto zum Abendessen, habe mit der Nachbarin einen Kaffee getrunken und mit meinen Kindern "aufräumen" gespielt! Und jetzt schreibe ich den Blogpost zu Ende, während mein Mann die dreckigen Teller in die Spülmaschine einräumt.

P.S.: Beim Lesen des Artikels muss ich schon etwas schmunzeln über mich selbst. Ist ja doch ganz schön viel, was ich da so mache... 

Ich freue mich diesmal sehr über Eure Kommentare! Wie schaffst du das alles so?

Knutscha, Nina